Mein USA Auslandsjahr: Januar 2014

Ich wünsche allen erst ein mal Frohe Weihnachten und einen guten Start in das neue Jahr.
Es ist wie immer wieder viel Neues passiert, deswegen fange ich mal mit dem letztem großem Ereignis an. Es ist Halbzeit und zwar exakt am siebten bin ich schon fünf Monate hier in Amerika und ich kann Euch versichern, es ging rasend schnell. Des einen Freud, des anderen Leid, kann man doch sagen.

Bevor es in die Weihnachtsferien ging, arbeiteten wir an der größten Show des Jahres für uns. Den Nussknacker. Kurz zusammengefasst ist es das normale Ballett, aufgeführt von Kindern und Jugendlichen mit Orchester-Musik. Für die meisten wahrscheinlich langweilig, doch am Ende kommt dann eine Rockgruppe auf die Bühne mit Pyro und Licht und Sound und du bist einfach knallhart aus deiner Traumwelt gerissen. Für die Show mixte ich den Sound, da der soundverliebte Mr. Poole :) mir mal etwas Anderes zeigen wollte außer Licht. Ich sage es Euch, ein ganzes Orchester zu mixen ist wirklich unglaublich viel Spaß. Besonders mit der Musik des Nussknackers. Das Licht kam mir aber trotzdem nicht zu kurz, weil ich eine neue Lightshow auf einen neuen Song programmieren durfte. Ja, ich werde hier ein bisschen verwöhnt. Es schien mir übrigens auch erst unmöglich ein live Orchester+Band mit einer programmierten Lightshow zu synchronisieren. Aber. Das Zauberwork ist Clicktrack und Timecode. Hier ist der Link:

http://vimeo.com/82326013

Dann kamen endlich die heiß ersehnten Winterferien. Meine Gastfamilie geht jeden Sommer und jeden Winter nach Wisconsin, da dort die Familie lebt, und sie dort ein Haus haben. Demnach sind wir auch diesmal in den Norden Amerikas gefahren. Dort lebte ich dann zwei Wochen im Winterparadies bei konstanten Minusgraden und Schneemassen. Das Haus liegt direkt am zugefrorenem See, was uns die Möglichkeit gab jeden Tag auf dem Eis Schlittschuh zu fahren. Man konnte sogar auf geräumten Straßen mit dem Auto über das Eis fahren!!! Ich lernte hier die ganze Familie kennen, mit allen Kindern. Ich als Einzelkind bin jetzt langsam mit allen Wassern gewaschen. Das ist wirklich eine der verrücktesten und lustigsten Familien der Welt. Kristins (meine Gastmutter) Brüder haben dann erst mal nach Spitznamen für mich gesucht. Das ging dann von Jan Bovi über Janster bis zur endgültigen Version Hans!!! Habt ihr schon mal den Namen Hans von einem Amerikaner ausgesprochen gehört? Es ist zum Wegschmeißen.
Ich habe alles versucht einen richtigen Weihnachtsbaum zu bekommen, die Kerzen habe ich nicht hinbekommen. Einen echten Weihnachtsbaum, von der Straßenseite geklaut und selber gesägt, dann aber doch. Er ist ein bisschen kahl aber mit selbstgemachten Sternen etc. Am meisten wollt ihr aber warscheinlich wissen, wie die amerikanischen Weihnachten und Silvester ablaufen, so wie es bei uns war.
Weihnachten ist definitiv nicht so beseelt wie bei uns, aber ein riesiges Familienfest. Anders als in Deutschland ist am 24. nicht so viel in Amerika los. Wir sind am Nachmittag in die Kirche gegangen, los ging es dann aber am nächsten Morgen. Dort werden dann als Erstes die Socken von Santa Claus geöffnet, mit kleinen Geschenken. (Ich habe übrigens Nudeln und Sauerkraut bekommen...) Später können sich die Kinder dann auf die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum freuen. Den ganzen Tag wird dann gespielt, gegessen und es gibt viel Zeit für Familienaktivitäten.
Silvester war wieder familienorientiert, mit einer Runde Bowling als Erstes. Für den Abend sind wir dann in den Thrift Shop gegangen und habens uns billige, abgefahrene Kleider gekauft um dann ein Photo Booth zueröffnen. Fancy anziehen, Schnurrbart, Grimasse, Foto schießen und fertig. Das war wirklich lustig und ich kann es auch nur empfehlen. Der Abend verlief dann mit Spielen bis zum Mitternachts-Balldrop, der dann live vor dem Fernseher mit Sekt gefeiert wurde. An jedem Abend war es übrigens, mit minus 25 Grad, so kalt, das man heißes Wasser in die Luft schmeißen konnte damit dann Schnee herunterkam. Hat echt geklappt.

Wir sind jetzt aber wieder schweren Herzens zurück um dann morgen wieder in die Schule zu gehen.
Und am Ende jetzt nochmal ganz viele Fotos.